Streamer-Stars von Twitch zu KickWechsel, Millionendeals und Kontroversen im Überblick

Was für ältere Generationen Hollywood-Stars sind und waren, sind für viele Jüngere heute die großen internationalen Streamer. Sie prägen Trends, verhandeln Exklusivdeals und verlagern ganze Communities von einer Plattform auf die andere. 

Titelbild mit Twitch- und Kick-Logos vor jungen Streaming-Stars

In diesem Artikel haben wir einen genaueren Blick darauf geworfen, warum Kick in kurzer Zeit zur Top-Streaming-Alternative geworden ist und wie Streitpunkte rund um Finanzierung, Moderation und Regulierung das Bild prägen.

Was Kick ausmacht und warum es Kontroversen gab

Kick ist seit 2022 als Konkurrenz zu Amazons Streaming-Plattform Twitch am Start. Hinter der Plattform stehen die Stake-Gründer Bijan Tehrani und Ed Craven sowie Trainwreckstv. 

Sie positioniert sich mit lockereren Vorgaben und einem sehr streamerfreundlichen Einnahmemodell, bei dem 95 % der Abo-Erlöse beim Creator bleiben. 2023/24 sorgten hohe Verpflichtungen bekannter Streamer für Schlagzeilen. 

Zugleich gab es Kritik an den Verbindungen zur Glücksspielbranche und an Moderationsentscheidungen. Kick hat seine Glücksspiel-Richtlinien Ende 2024 nachgeschärft. So sind beispielsweise seit 1. Februar 2025 nur noch Streams von Anbietern erlaubt, die ein Alters-Check per Ausweis durchführen.

Finanzierung und Image

Die Nähe zur in Deutschland nicht lizenzierten Glücksspielseite Stake.com ist dokumentiert und war Treiber für Wachstum, aber auch für Kritik. Viele kritisieren die enge Verbindung von Kick zu Stake, die Marketinglogik rund um Glücksspiel-Content und die Frage, wie transparent Plattform und Betreiber kommunizieren. 

Im Sommer 2025 geriet Kick zusätzlich in den Fokus europäischer Aufsichten, nachdem ein französischer Streamer während eines Livestreams zu Tode kam. Das war ein besonders tragisches Ereignis, das die Debatte über Moderation und Regelvollzug zusätzlich verschärft hat.

Regulierung und Relativierung

Grundsätzlich sind Glücksspiel-Streams von internationalen Streamern in Deutschland problematisch. Hierzulande gibt es mit LUGAS eine zentrale Sperrdatei und strenge Regeln für Anbieter. 

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Vor diesem Hintergrund tauchen immer wieder Debatten rund um den Spielerschutz und Regulierung auf. Dabei sollte man aber nicht vergessen, dass auch deutsche Streamer-Größen wie MontanaBlack oder Knossi mit genau solchem Content groß geworden sind. 

Gambling-Streamer konnten in den besten Online-Casinos ohne Lugas, Oasis oder sonstige Einschränkungen spielen. Damit zogen Sie ein Millionenpublikum an und sorgten für Begeisterung und Kontroversen gleichermaßen. 

Letztendlich spricht nichts dagegen, als Glücksspielanbieter eine Streamingplattform auf die Beine zu stellen. Wichtig sind neben einer transparenten Finanzierung auch strenge Richtlinien rund um den Jugendschutz, Suchtprävention und Legalität. 

Abopreise und Creator-Splits bei Twitch und Kick

Bei Abo-Preisen unterscheiden sich Plattformen und sogar die Kaufwege. Twitch setzt dabei auf länderspezifische Web-Preise. 

In Deutschland kostet ein Abo je nach Stufe ab 4,99 €. Über die App auf Mobilgeräten sind Abos deutlich teurer, was an den App-Store-Gebühren liegt. Zudem sind kostenlose Amazon Prime Abos nur per Browser möglich. 

Kick ruft für Kanal-Abos 4,99 $ (länderunabhäng) auf. Bei den Creator-Splits gibt es deutliche Unterschiede. Twitch zahlt standardmäßig 50/50 bei Sub-Erlösen. Mit dem Partner Plus-Programm sind 70/30 von den Netto-Aboeinnahmen möglich. 

Kick wirbt bei Subs mit einer sehr creator-freundlichen 95/5-Aufteilung und bietet zusätzlich ein Creator Incentive Program, das nach Live-Viewtime vergütet.

Exklusivität bei Streamern

Beim Thema Exklusivität hat Twitch die Regeln gelockert. Gleichzeitiges Streamen auf mehreren Plattformen wie YouTube und Kick ist grundsätzlich erlaubt, solange kein individueller Vertrag Exklusivität vorschreibt. Die meisten Kick-Verträge wurden öffentlich als nicht exklusiv kommuniziert.

Streaming-Stars bei Kick

Der sichtbarste Wechsel war 2023 der nicht-exklusive Vertrag von xQc mit einem Rahmenvertrag im Wert von 70–100 Mio. US-Dollar. Kurz darauf folgte die provokative Streamerin Amouranth mit einem ebenfalls hoch dotierten Deal. 

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Früh dabei waren auch Adin Ross und Trainwreckstv, Schach-GM Hikaru Nakamura sowie Creator wie Westcol oder Mellstroy475. Teilweise handelt es sich um paralleles Streaming, teilweise um bevorzugte Präsenz oder sogar Exklusivverträge. Die genaue Ausgestaltung variiert natürlich je nach Vertrag.

Und die Deutschen?

Die meisten deutschen Streamer-Größen wie MontanaBlack, Elias, Papaplatte, Knossi oder Trymacs scheinen trotz aussichtsreicher Stundenlöhne vorerst bei Twitch zu bleiben. Sie nutzen dort ihr gewachsenes Publikum, das wahrscheinlich nicht komplett mit zu Kick wechseln wird. 

Auch unter deutschen Zuschauern hat Kick noch lange nicht den Bekanntheitsgrad von Twitch erreicht. Dennoch eröffnet sich auch hierzulande für Fans der Wettbewerb durch eine breitere Auswahl. Kick wirbt mit geringeren Abogebühren und lockererem Ton, Twitch punktet mit gewachsener Funktionalität, Infrastruktur und Community-Dichte. 

Mehrwert für Zuschauer ist entscheidend

Letztendlich kann es dem Zuschauer egal sein, wer die Plattform gegründet oder finanziert hat. Viel wichtiger ist, wie verlässlich die Regeln umgesetzt werden, wie stabil die Creator-Landschaft ist und was Zuschauern geboten wird. 

Inhaltlich hat sich Kick stark entwickelt und ist keineswegs nur eine Gambling-Plattform. Gaming-Streams, Lets-Plays, Just Chatting und Events sind hier ebenso präsent, wie auf Twitch.

Durch die geringen Gebühren können Fans ihre Idole auf Kick sogar nominal besser unterstützen. Das schafft langfristig starke Anreize für Streamer und Zuschauer gleichermaßen.

Fazit

Kick hat sich mit aggressiven Konditionen und prominenten Verpflichtungen in kurzer Zeit etabliert, bleibt aber wegen Herkunft und Vorfällen umkämpft. 

Twitch verteidigt seine Führungsrolle, während Kreative situativ beide Welten nutzen. Für die Zuschauer zählt am Ende, wo Inhalte stabil, verantwortungsvoll und in guter Qualität entstehen. Ihnen ist es gleich, ob die Bühne lila oder grün ist.

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