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X (2022) Filmkritik

Ti Wests „X“ (2022) markiert eine triumphale Rückkehr des Horror-Genres und verbindet Retro-Ästhetik mit einer subtilen, sich langsam steigernden Erzählung, die die Zuschauer bis zum Schluss in Atem hält.

Der Film spielt im Jahr 1979 und begleitet eine Gruppe junger Filmemacher, die auf einer abgelegenen Ranch in Texas einen Pornofilm drehen wollen und dabei auf ein unheimliches älteres Ehepaar treffen.

Neben den blutigen und spannungsgeladenen Momenten besticht „X“ durch seine detailreiche Kameraführung, die sorgfältig inszenierte Spannung und die vielschichtige Charakterentwicklung.

Mit Anspielungen auf klassische Horrorfilme und einer einzigartigen Balance aus Spannung, Humor und Melancholie hebt sich „X“ deutlich vom typischen Slasher-Kino ab und zelebriert gleichzeitig die goldene Ära des Horrors der 1970er und 1980er Jahre.

Handlungsübersicht: Ein Albtraum in den texanischen Wäldern

X spielt im Jahr 1979 und erzählt die Geschichte einer Gruppe junger Filmemacher, die zu einer abgelegenen Ranch in Texas reisen, um dort einen Pornofilm mit dem Titel „Die Farmerstochter“ zu drehen.

Maxine (Mia Goth), eine Stripperin mit dem Traum vom großen Durchbruch, wird von ihrem Manager und Freund Wayne (Martin Henderson), dem ehrgeizigen Filmemacher RJ (Owen Campbell), RJs Freundin Lorraine (Jenna Ortega) sowie den Schauspielkollegen Bobby-Lynne (Brittany Snow) und Jackson (Kid Cudi) begleitet.

Ihr kreativer Ausflug nimmt schnell eine unheimliche Wendung, als sie auf die älteren Ranchbesitzer Howard und seine eigenartige Frau treffen.

Was als ungewöhnliche, aber ruhige Begegnung beginnt, eskaliert zu einem Kampf ums Überleben, der Spannung, Horror und Momente schwarzen Humors miteinander verbindet.

Retro-Hommage und filmischer Stil

Ti Wests Hingabe, den Look und das Feeling des Horrors der 1970er und frühen 1980er Jahre wiederzubeleben, ist in „X“ allgegenwärtig.

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Der Film beginnt mit einem spielerischen, vorgetäuschten Wechsel des Bildformats und setzt auf einen körnigen Vintage-Stil, der Nostalgie weckt.

Das bewusst langsame Tempo, der ruhige Schnitt und die praktischen Gore-Effekte tragen zu einer spannungsgeladenen Atmosphäre bei, die geduldige Zuschauer belohnt.

West zitiert geschickt Horror-Klassiker wie „Shining“ und Hitchcock-Thriller und verleiht ihnen gleichzeitig seine eigene moderne Note. Allein die an „Der weiße Hai“ erinnernde Unterwasser-Horrorszene beweist Wests Geschick, filmische Momente zu kreieren, die selbst eingefleischte Genrefans überraschen.

Themen: Altern, Ehrgeiz und Machtverhältnisse

Unter der Oberfläche von Blut und Gewalt erkundet „X“ tiefergehende Themen.

Der Ehrgeiz der jungen Crew steht in scharfem Kontrast zur Bedrohlichkeit der alten Rancher und reflektiert Themen wie Ruhm, Altern und gesellschaftliche Doppelmoral.

Figuren wie Maxine, Lorraine und Bobby-Lynne sind mehr als nur Archetypen; sie sind vielschichtige, sympathische Charaktere, die zwischen beruflichen Träumen und persönlicher Selbstverwirklichung schwanken.

Selbst die Antagonisten sind tiefgründig. Das ältere Ehepaar verkörpert trotz seines hohen Alters sowohl Bedrohlichkeit als auch Melancholie und erzeugt so eine Horrordynamik, die über simple Slasher-Klischees hinausgeht.

Schauspielerische Leistungen: Eine herausragende Besetzung

Mia Goth liefert eine Doppelrolle als Maxine und die ältere Killerin Pearl und verleiht dem Film mit ihrer Präsenz Tiefe.

Jenna Ortega, Brittany Snow und Kid Cudi bieten solide Unterstützung und verleihen ihren Rollen, die leicht eindimensional hätten wirken können, Nuancen.

RJs Regieambitionen spiegeln Wests eigene filmische Ambitionen wider und schaffen eine vielschichtige Erzählung, die sowohl meta als auch emotional packend ist.

Kunst und Bildsprache

X ist ebenso stilvoll wie erschreckend. Wests Einsatz von Licht, Kameraeinstellungen und einer nostalgischen Farbpalette verleiht dem Film einen eleganten Retro-Charme, ohne dabei in leere Imitationen zu verfallen.

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Selbst Momente mit minimaler Handlung sind durch die audiovisuelle Erzählweise voller Spannung und demonstrieren Wests meisterhaftes Gespür für Stimmung und Atmosphäre.

Der Horrorfaktor: Spannung und Blut

Die zweite Hälfte des Films bewegt sich im klassischen Slasher-Genre mit rasanten, blutigen Morden und erfüllt die Genre-Erwartungen, ohne dabei den cleveren, mitunter humorvollen Ton zu verlieren.

Anders als bei vielen modernen Slashern ist der Spannungsaufbau bewusst gewählt, sodass jede Gewalttat im Kontext der Geschichte Bedeutung hat.

Prequel und erweitertes Universum

Nach dem Kinostart von X wurde ein Prequel mit dem Titel Pearl gedreht, das die Ursprünge der Charaktere weiter erforscht und das Filmuniversum erweitert.

West fügt außerdem einen Film im Film hinzu, „Die Farmertochter“, der die Erzählung um weitere Ebenen erweitert und Horror mit selbstironischem Kommentar verbindet.

Worum geht es in „X“?

„X“ erzählt die Geschichte eines jungen Pornofilmteams, das 1979 zu einer abgelegenen Ranch in Texas reist und dort von den älteren Ranchbesitzern bedroht wird. Die Geschichte vereint Spannung, Horror und schwarzen Humor, während das Überleben zum obersten Ziel wird.

Wer spielt in X mit?

Zur Besetzung gehören Mia Goth als Maxine und Pearl, Jenna Ortega als Lorraine, Brittany Snow als Bobby-Lynne, Kid Cudi als Jackson, Martin Henderson als Wayne und Owen Campbell als RJ.

X (2022) ist ein stilvoller, spannender Horrorfilm, der Retro-Nostalgie mit fesselnden Charakteren und erschreckender Gewalt verbindet.

Ti West gelingt die perfekte Balance zwischen subtiler Spannung, schwarzem Humor und emotionaler Tiefe, was den Film zu einem herausragenden modernen Slasher macht.

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